Radiologische Untersuchungen
Liegt der Verdacht auf ein Schütteltrauma vor, darf die radiologische Untersuchung nicht auf die Schädelsonographie beschränkt werden. Dies gilt zum einen, weil sich sonographisch Blutungen vielfach nicht oder nur unvollständig darstellen, und zum anderen weil das Verteilungsmuster sonst nicht belegt wird. Es ist unerlässlich, zu Beginn des Klinikaufenthaltes eine CCT und nach wenigen Tagen eine MRT durchzuführen. Eine weitere MRT-Kontrolle ist spätestens nach 4 - 6 Wochen notwendig.
Da die forensische Bewertung auch entscheidend davon abhängt, ob weitere frische oder alte Verletzungen (chronische Misshandlung?) vorliegen, sollte zusätzlich das ganze Skelett des Kindes untersucht werden. Bei einem Schütteltrauma wird das Kind in der Regel fest am Thorax gepackt, was im Einzelfall zu Rippenfrakturen führen kann, ggf. vornehmlich (etwa zu 75 %) posterior/ paravertebral. Durch die Kompression des Brustbeines mit den Daumen können auch, jedoch in geringerer Häufigkeit (10 bzw.15 % der beobachteten Frakturen), indirekte Frakturen der vorderen bzw. seitlichen Rippenanteile auftreten.