Bei der Techniker Krankenkasse sind in Bayern rund 175.000 Kinder und Jugendliche versichert. Das entspricht
einem Anteil von knapp 20 Prozent. Es ist uns deshalb ein wichtiges Anliegen, dass diese bei bester Gesundheit kindgerecht aufwachsen.
Als Krankenkasse sind wir mit den Folgekrankheiten, die aus Gewaltanwendungen resultieren können, und
deren Kosten konfrontiert: chronische Körperschäden, Entwicklungsverzögerungen und -auffälligkeiten wie
Schlaf- und Sprachstörungen, Aggressivität, Depressionen oder psychosomatische Beschwerden wie Kopf-
und Bauchschmerzen.
In der letzten Zeit sind neue Gesetze zum Schutz von Kindern auf Landes- und Bundesebene verabschiedet
worden. Doch jedes noch so gute Gesetz hilft nichts, wenn Kindern nahe stehende Personen aus Unwissenheit
oder Unsicherheit die Augen vor Gewalt verschließen oder wegsehen. Für die betroffenen Kinder kann dies
verheerende Folgen haben und sogar zum Tode führen.
Ärzte und andere Berufsgruppen, die regelmäßig mit Kindern und ihren Familien arbeiten, sollen Gewalt gegen Kinder frühzeitig erkennen. Hier setzt der Leitfaden an und liefert zusätzlich Beispiele zur Vernetzung
unterschiedlicher Berufsgruppen. Denn der Arzt vor Ort sollte die zuständigen Sachbearbeiter im Jugendamt
genauso kennen wie die Ansprechpartner bei der Polizei.
Wir wünschen dem Leitfaden viele interessierte Leser, die Gewalt gegen Kinder sensibel wahrnehmen und
Betroffenen durch die Informationen besser helfen können. Berufsgruppenübergreifende Kooperationen sollen angestoßen und das Fallmanagement in der Arztpraxis und im Krankenhaus verbessert werden. Dies geschehe zum Wohle der Kinder.
Christian Bredl,
Leiter der Landesvertretung Bayern
der Techniker Krankenkasse